Gestern Abend blickte ich aus dem Fenster und mir gefiel der blaue Himmel mit seinen Wolken. Zeit für neue Fotos, dachte ich. Und mir geisterte seit Tagen im Kopf herum, das ich ja noch nie auf dem Sail City Hotel oben drauf war. Da wollte ich unbedingt hin. Also Kamera und Stativ eingepackt und ab nach Mitte.

Von Westen zogen zwar dunkle Wolken auf, die nichts Gutes versprachen und böig war es auch. Ich nur im kurzärmeligen Hemd. Ob es mir da oben wohl zu kalt wird? Menschen, denen ich auf dem Weg dorthin begegnete waren alle mit Jacken bekleidet. Ich wagte es, kaufte mir für 3 Euro ein Ticket und fuhr hinauf.

Oben angekommen, die Fahrt war übrigens extrem kurz, musste ich erstmal mein Gleichgewicht wieder finden. Etwas mulmig war mir schon. Vor längerem hatte ich schon mal Höhenangst, als ich eine drei Meter hohe Leiter erklommen hatte. Die Erfahrung war neu für mich. Und hier hatte ich für einen kurzen Moment auch so ein beklemmendes Gefühl. Das legte sich aber glücklicherweise schnell. Mein Ziel die obere Plattform.

Die Wolken bedeckten gerade die Sonne, die Stadt lag im Schatten. Trotzdem baute ich die Kamera auf, prüfte die Einstellungen und machte mit dem Panoramakopf sechs Aufnahmen. Von der Seebäderkaje links bis zum Columbus Center rechts von mir. Ich prüfte die Belichtung und korrigierte leicht nach. Und dann kam die Sonne durch. Ich machte noch zwei weitere Panoramaschwenks und war schon mal zufrieden. Dann noch auf die andere Seite der Plattform mit Blick nach Süden – da wo ich wohne und wo unser Atelier zu finden ist. Hier machte ich nur einen Panoramaschwenk.

Es war da oben recht zugig und obwohl ich nur sommerlich dünn angezogen war, konnte ich es gut aushalten. Nur der Wind. Das Stativ musste ich immer etwas mehr festhalten, damit ich keine verwackelten Bilder mache. Bevor ich mit der Ausbeute den Fahrstuhl nach unten nahm, genoss ich den Ausblick von der unteren Plattform und sah, wie die Fair Lady von Helgoland kommend gerade am Pier festmachte.