Ende 2014 entdeckte ich meine Liebe zur 360 Grad Fotografie. Patrick Ludolph schickte mich in das Abenteuer, als ich mir seine Videotutorials dazu ansah. Patrick beschrieb darin auch seine Vorliebe für Little Planet Ansichten von Szenen, die er in 360 Grad fotografiert hatte. Damals konnte ich das nicht nachvollziehen und schmunzelte.
Inzwischen hab ich mich ausführlicher mit der 360 Grad Fotografie beschäftigt und mehr als dreißig Motive so fotografiert. Darunter war auch das Experiment mit der Jahresausstellung der Künstlervereinigung Die Arche in Beverstedt. Da hab ich die Ausstellung in der Schule, also Innenaufnahmen, in 13 Einzelszenen fotografiert. Nicht perfekt. Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, oder?
Die 360 Grad Aufnahmen habe ich vielfältig verarbeitet: als virtuelle Panoramen zur Miete zum Einbetten in die eigene Homepage, als PTV-Panoramen zum Kauf und installieren auf dem Smartphone oder Tablet, als Panorama-Wandbilder in der Abwicklung und ganz neu auch als Wandbilder, gerendert als Little Planet. Das hat gedauert, bis ich mich mit dieser Darstellung anfreunden konnte. Doch auch staunende Besucher beim Anblick des Wandbild Die letzte Kneipe vor New York als Little Planet bei uns im Atelier An der Mühle ermutigten mich, das Thema weiter zu verfolgen.
Was ist denn Little Planet?
Ich erstelle meine 360 Grad Panoramen mit der Software PTGui Pro, die aus den einzelnen Aufnahmen (bis zu 10 Einzelbilder machen eine Szene aus) eine nahtlose 360 Grad Ansicht generiert. Für virtuelle Panoramen brauche ich ein planes Abbild, das 360 Grad in der Breite und 180 Grad in der Höhe zeigt. Die Bilder haben ein Seitenverhältnis von 2:1. In der Software Panotour Pro wird daraus eine virtuelle Rundumsicht, worin man sich nach allen Seiten sowie nach oben und unten umsehen kann. Wie bei einem 360 Grad Video, nur das ich eben eine fotografierte Szene zeige. Hier das 360 Grad Panorama von der Schleuse Neuer Hafen als Wandbild, zugeschnitten für den Druck als Foto auf Leinwand (es fehlt ein wenig vom Himmel und vom Boden – Seitenformat 3:1 statt der 2:1 für virtuelle Panoramen).
In PTGui kann ich aber auch eine Little Planet Darstellung wählen. Dann wir die Szene wie auf einer Kugel aufgebracht gerendert. Als blickte man vom Weltall auf die Erde, nur das die Erde hier die von mir fotografierte 360 Grad Szene dargestellt ist. Elemente, die nah am Objektiv sind, werden auf der Kugel größer dargestellt, entferntere dagegen kleiner.
Ich empfinde beim Betrachten der Little Planet Darstellungen etwas wie Glücksgefühl. Die besondere und ungewohnte Art, wie man als Betrachter das Wandbild erkundet, ist einzig. Es gibt soviel zu entdecken auf diesen Fotografien. Und obwohl auch hier Teile vom Motiv verzerrt dargestellt werden, wirkt das Gesamtbild realistischer als wenn ich eine zweidimensionale Abwicklung wie im Bild darüber betrachte.