Die Arche Jahresausstellung: Eine Kunstausstellung vorzubereiten macht mehr Arbeit als man sich vorstellen mag. Am letzten Wochenende nahm ich erstmals an der Vorbereitung der Jahresausstellung Die Arche teil. Hier ging es um das Einsammeln der Wandbilder, die auf der Ausstellung gezeigt werden wollen.
Die heiße Phase in der Vorbereitung der Jahresausstellung Die Arche beginnt meist zwei bis drei Wochen vor Ausstellungsbeginn mit der Abgabe der Wandbilder durch die teilnehmenden Künstler. Künstler reichen zusammen mit den Kunstwerken auch eine Ausstellungsliste ein, auf der die Titel sowie deren Verkaufspreis eingetragen sind. Den Termin der Abgabe legt der Vorstand im Frühjahr fest und teilt den Künstlern den im Jahresbrief mit.
Am Samstag, den 21. September 2019, war der Termin. Die Künstler hatten von 9 bis 10 Uhr Zeit, ihre Kunstwerke in der Pausenhalle der Oberschule Beverstedt abzugeben. Ich war schon etwas früher da, war aber nicht der erste. Der Vorstand hatte schon einiges vorbereitet.
Natürlich ist die Abgabe der Kunstwerke auch mit freudigen Wiedersehen verbunden, treffen sich die Künstler über das Jahr doch eher selten und wenn, dann zufällig. Insofern ergab sich eine lautstarke Kulisse. Es war ein wildes Geschnatter zu vernehmen. Gespräche zwischen sich nach langer Zeit Wiederfindenden. Lächelnde Gesichter allerseits. Man merkte die Freude über die kommende Ausstellung.
Kurz nach zehn waren wir von der Jury allein, die Künstler hatten sich verabschiedet.
Die Jury kuratiert Die Arche Jahresausstellung
Elf Mitglieder hatte die Jury diesmal. Die Jury besteht aus dem Vorstand inklusive Beirat (soweit ihnen eine Teilnahme möglich ist) sowie zwei Künstlern, die jeweils während der Hauptversammlung im Frühjahr aus den Mitgliedern gewählt werden. Ich hatte mich gemeldet und wurde genommen. Da war ich also zum ersten Mal dabei und durfte mitbestimmen, was in der Ausstellung zu sehen sein wird. Ich war gespannt.
Vorstand Rolf Wittig erklärte kurz die Vorgehensweise und wie Abstimmungen zustande kommen. Abstimmungen, ob ein Bild rein kommt oder nicht. Es gibt dabei mehrere Optionen, die ich aber nicht ausführlich darstellen will. Letztlich ergab sich eine lockere Handhabung, ohne Künstler zu benachteiligen oder bevorzugen. Es muss nur eine Mehrheit zustande kommen.
Los gehts. Wir nehmen uns die ersten Bilder vor und stimmen ab. Alle toll, alle sind angenommen. Inzwischen ist es schon viertel vor elf. Zum nächsten Stapel Bilder und so weiter. Nur manchmal werden Bilder abgelehnt. Die drehen wir dann um, so daß die Bildrückseite zu sehen ist. Das wird uns im nächsten Schritt helfen, abgelehnte Bilder zu erkennen. Aber dazu später mehr.
Irgendwann sind auch Ilonas Bilder und gleich danach meine dran. Ich halte Abstand. So muss ich mir die Argumente für und wider unserer eingereichten Arbeiten nicht anhören. Und Mitabstimmen bei eigenen Werken ist eh verpönt. Das halten wir alle so.
Mittagspause beim Italiener
Gegen kurz nach zwölf haben wir knapp die Hälfte geschafft. Jetzt ist Mittag und wir begeben uns zum Italiener um die Ecke, wo wir am Morgen einen Tisch für uns bestellt hatten. Bezahlt wird die Zeche aus der Vereinskasse. Kassenwartin Karin kümmert sich.
Um 14 Uhr sind wir zurück in der Schule. Und weiter gehts. Um halb vier sind wir durch. Und jetzt erkenne ich, warum die Jury so wichtig ist und wie schwer man sich als Jury tut. Mal hat Künstler sehr viele ähnliche Bilder eingereicht, mal ist nach Meinung der Jury die Technik nicht optimal umgesetzt, mal passt ein Motiv nicht in die sonst vom Künstler eingerechte Reihe, ist sehr anders. Grundsätzlich nehmen wir aber keine künstlerische Bewertung vor. Kunst ist Kunst. Kuratieren bedeutet aber, eine in sich passende Ausstellung zu erstellen.
Als freien Kurator bezeichnet man in der zeitgenössischen Kunst einen Ausstellungsmacher, der außerhalb einer wissenschaftlichen Sammlung Ausstellungen (Kunstverein, Biennalen, documenta) organisiert.
wikipedia
Abgelehnte Bilder im Magazin sammeln
Frank hatte sich schon einen Rollwagen organisiert. Mit dem transportierten wir nach und nach die abgelehnten Bilder ins Magazin. Da kommen ganz viele Gehmeter zusammen, zumal für das Magazin uns ein Raum im Nebengebäude in diesem Jahr zur Verfügung gestellt wurde. Ganz weit weg vom Eingang der Ausstellung.
Dort verbleiben die abgelehnten Bilder in der Regel bis zum Ende der Ausstellung. Deshalb ist es auch wichtig, abgelehnte mitzuversichern. Nur falls da doch mal was wegkommt oder beschädigt wird.
Gleichzeitig machte sich der Rest der Jury daran zu überlegen, wo welche Bilder hängen sollen.
Die Arche Jahresausstellung aufbauen
Wir haben ganz viel Wandfläche in der Pausenhalle. Aber die wird häufig durch Türen, Feuerlöscher, Lichtschalter und Fenster unterbrochen. Bilder sollen je Künstler aber unbedingt zusammen – meint nebeneinander – gezeigt werden. Also muss der verbleibende Platz sinnvoll genutzt werden. Hier ist viel probieren angesagt.
So galt es die Bilder je Künstler mal hierhin, mal dorthin zu schleppen. Und schön vorsichtig, damit nichts zu Schaden kommt. Ist ja schließlich Kunst. Leinwandbilder sind meist leichter, gerahmte Bilder hinter Glas schwerer und großformatige besonders schwer. Ich kam ins Schwitzen, mir wurde sehr warm. Also Pullover ausziehen und weiter. Ich gehe normalerweise selten so viele Schritte am Stück. Am Abend würden mir die Füße weh tun und ich schlief schon kurz nach den Abendnachrichten vor dem Fernseher ein.
Immer wieder mussten Bilder von einem zum anderen Ort verbracht werden. Mal passten nicht alle an die vorhanden Wandstücke, mal passten die Kunstwerke verschiedener Künstler nicht zusammen. Es gibt viele Gründe, warum wir das ständig neu arrangieren mussten. Gegen fünf waren wir alle fertig mit uns. Wir machten Schluß. Verabredeten uns aber für Sonntag 9 Uhr zum Schlußspurt.
Galerieschienen verlegen
Matthias hatte sich der Galerieschienen angenommen, die in einem von uns nicht mehr genutzten Gang vor vielen Jahren angebracht worden waren. Die mussten abgeschraubt und auf neue Länge zugesägt werden. Später sollen sie noch in einem bestimmten Grauton neu gestrichen werden.
Der Gang rechts vom Eingang zur Caféteria ist im letzten Jahr renoviert worden. Die Baumaßnahme bedeutete für uns damals massive Einschränkungen. Wir hatten einen großen Bereich nicht für die Ausstellung nutzen können. Die Caféteria musste in den ersten Stock verlegt werden.
In diesem Gang, dessen Wände teilweise neu verputzt worden sind, brauchen wir die Galerieschienen. Im Gang, wo die Schienen vorher waren, war Backsteinmauerwerk – also waren die Schienen rotbraun gestrichen. Die Wand am neuen Standort dagegen hat einen grauen Anstrich bekommen, also müssen die Schienen jetzt auch Grau gestrichen werden.
Stefan hatte sich über anstehende elektrische Arbeiten informiert. Auch im besagten Gang waren unsere Lichtschienen abhanden gekommen und neue mussten beschafft und angebracht werden. Gut das wir mit Stefan einen erfahrenen Elektriker im Team haben.
Die Arche Jahresausstellung Sonntags um 9 Uhr
Rolf hatte sich am Abend noch Gedanken über die Hängung gemacht und für die letzten Bilder Platz gefunden. Das teilte er uns mit und wir folgten seinen Ausführungen. Ja, das klang schlüssig und wir waren mit seinem Plan einverstanden. Gut so.
Jetzt ging das große Schleppen von neuem los. Alle Bilder müssen sortiert ins Magazin. Im Magazin behielt Friedel die Übersicht und dirigierte uns entsprechend. Die da hin und die bitte da. So füllte sich der Raum nach und nach. Ich merkte, wie meine Füße meine Schuhe mehr und mehr ausfüllten.
Um 12 Uhr waren wir mit der Jury fertig. Schön, das uns am Sonntag noch zwei fleissige Helfer zur Seite standen. Insgesamt waren wir also 11 Stunden nur mit der Arbeit der Jury beschäftigt. Alle Achtung, damit hatte ich nicht gerechnet. Achja: das war ja nur die Jury für die Wandkünstler. Am 5. Oktober kommt dann noch die Jury für die Raumkünstler.
Wo es oftmals hakt, was uns auffiel
Die Künstler hatten ihre Kunstwerke an den Wänden der Pausenhalle nebeneinander aufgestellt, sodaß wir die schön ansehen konnten. Das macht die Beurteilung leicht. Eine Zuordnung der Kunstwerke zu Künstler und Titel, wie auf der zugehörigen Ausstellungsliste vermerkt, soll einfach sein. Doch obwohl den Künstlern immer wieder erzählt wird, wie die Kunstwerke zu erkennen sein sollen, halten sich einige nicht daran.
Der Künstler muss auf jedem Kunstwerk leicht zu erkennen sein. Entweder ist es von vorn signiert oder der Künstler hat seinen Namen auf die Rückseite des Rahmens aufgeschrieben.
Jedes Kunstwerk in der Ausstellungsliste mit Titel und fortlaufender Nummer aufgeschrieben. Diese Nummern müssen wir auf den Werken wiederfinden. Das scheinen einige nachwievor nicht zu bedenken. Oftmals standen wir vor Werken und versuchten zu erraten, welches es nach Ausstellungsliste wohl sein könnte. Das muss besser werden.
Einige Kunstwerke waren nicht professionell gerahmt. Besonders bei Glasrahmen war es heikel, die am Rahmen anzufassen. Es sprangen Klammern aus der Halterung und der Rahmen drohte seinen Inhalt zu verlieren. Oder es war nicht zu erkennen, wie ein Haken am Seil am Rahmen befestigt werden kann, weil einfach keine Befestigung vorhanden war. Das kam oft bei Leinwandbildern vor. Dabei ist es so einfach am Holzrahmen Messingaufhänger, günstige verzinkte Aufhänger oder Drahtseile anzubringen. Eine Aufhängung gehört an jeden Rahmen. Oder glaubt Künstler, ein Käufer möchte sich darum kümmern?
Negativ aufgefallen sind auch selbst gebastelte Rahmen um Leinwandbilder, die nicht auf Gehrung zugesägt waren und teilweise überstanden und beim Anfassen am Pullover hängen blieben. Ein Kunstwerk ist nur dann gut, wie die Summe seiner Einzelteile. Und eine gute Rahmung gehört in jedem Fall dazu.
Was ich anders machen würde
Handgeschriebene Ausstellungslisten sind Oldschool. Besonders wenn sich manche Handschrift schlecht oder garnicht lesen lässt. Ich werde dem Vorstand mal vorschlagen, ob die Listen nicht online auf der Homepage der Arche – kuenstlerarche.de – von uns aufgegeben werden können. Damit ist dann die Übernahme der digitalen Daten ins die Preisliste auch deutlich einfacher, spart eine Menge Zeit und vermeidet Fehler.
Und wir haben angeregt, ob nicht zukünftig weniger Kunstwerke eingereicht werden dürfen. Fünfzehn sind manchmal doch sehr viel. Auch für Künstler scheint der Druck, fünfzehn Werke einreichen zu können, zu groß zu sein. Wir erhielten viele Werke, die sich zu sehr ähnlich waren. Und ehrlich, brächten alle je 15 Werke mit, reichte der Platz nur für weniger als die Hälfte aller teilnehmenden Künstler aus.
Jury für Raumkünstler
Die Arche Jahresausstellung Jury für Objekte, Skulturen und Keramiken findet erst am Tag vor der Ausstellungseröffnung statt. Ich werde den Text danach ergänzen.
Auch bin ich gespannt auf Gertis neue Keramiken. Sie hatte bei der Juryarbeit schon angedeutet, das sie diesmal auch ein paar größere Keramiken mitbringen wird. Die Größe deutete sie mit den Armen an, wobei die Spanne jedesmal etwas größer wurde. Freuen wir uns auf Gertis Kunst.
3. Oktober 2019 – Aufbau Galeriewände und mehr
Am Tag der Deutschen Einheit trafen wir uns, um den Ausstellungsraum vorzubereiten. In der Pausenhalle der Oberschule durften wir über die Jahre eigene Lichtschienen für unsere Strahler anbringen. Die müssen alle überprüft und mit Strom versorgt werden. Die Strahler müssen installiert werden. Darum kümmern sich unsere beiden Elektriker Axel und Stefan.
Gleich rechts beim Eingang gibt es eine Wandvitrine. Davor hängen wir zwei große weiße Holzplatten und schrauben die an. So ist die Fläche auch für Wandbilder nutzbar. Gleiches für die Pinwand links vom Eingang. Im Gang links vom Eingang ist noch eine große Pinwand. Die decken wir mit drei Holzelementen ab. Im gleichen Gang ganz hinten stehen an der Wand Schränke. So können wir kleine Bilder davor hängen. Hier stellen wir sechs Galeriewände 1×2 m auf.
Galeriewände müssen auf im langen Gang geradeaus vom Eingang aufgestellt werden. In dem Gang ist rechts eine große Fensterfläche. Abgedeckt werden die mit 2×1 m großen Platten. Auch hinten am Ausgang müssen zwei Platten angebracht werden. Erst so werden die Wandflächen zu Ausstellungsflächen.
Matthias hatte uns zu 17 Uhr bestellt. Doch er und einige Mitstreiter waren schon seit 15 Uhr am Vorbereiten, als ich eintraf. Wir waren wohl an die 15 Leute. Trotzdem waren wir erst gegen 20 Uhr mit den allermeisten Vorbereitungen fertig. Morgen, am Freitag treffen sich alle Wandkünstler um ihre Kunstwerke an den Wänden aufzuhängen. Das wird wie üblich ein wildes Durcheinander. Trotzdem freue ich mich drauf.
4. Oktober 2019 – Hängung der Wandbilder
Gegen 17 Uhr trafen wir uns in der Schule. Hektik, waren wir diesmal doch alle Wandkünstler plus Aufbauteam sowie Angehörige, die helfen wollten. Jeder suchte irgendetwas. Mal Seile, mal seine Bilder, mal den Plan, wo vermerkt war, wie genau die Bilder angeordnet werden sollen.
Ich hielt mich zurück. Für Ilona und mich war erstmal der Rundgang mit Händeschütteln dran. Jeder musste kurz begrüßt werden, so was festigt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Einige Aussteller, die das erste Mal dabei waren, wollten an die Hand genommen werden.
Dann ab ins Magazin und eigene Bilder holen und zum Platz bringen. Im Magazin traf es einige mit Ratlosigkeit, doch Renate und Friedel halfen wo sie konnten. Hier stehen die abgelehnten Bilder, hier die, die ausgestellt werden sollen. Grummeln bei einigen, ob die abgelehnten nicht auch noch mit hätten rein gedurft. Aber so ist das jedesmal. Zeit für große Erklärungen und die Entscheidung der Jury gab es nicht.
Ich brachte zuerst Ilonas Bilder an die Wand gleich neben dem Eingang zur Cafeteria. Ich fand, dass das ein sehr guter Platz ist, um wahrgenommen zu werden. Und so zeigte sich am Tag der Eröffnung auch, das viele auf dem Weg zu Kaffee und Kuchen eben Ilonas Bilder genauer unter die Lupe nahmen. Ziel erreicht.
Zwischen Ilonas und meinen Bildern brauchte Ursula Collmann öfters Hilfestellung. Ich half so gut ich es konnte. Ilona sah mir bei der Arbeit zu und drückte ihre Zufriedenheit aus. Axel und Stefan brachten währenddessen noch ein paar Strahler an und richteten die auf die Bilder aus. Ärgerlich fand ich die neuen Strahler, die meiner Meinung nach ein zu blaues Licht abgeben. Der Einwand wurde zur Kenntnis genommen, geändert hat mein Einwand jedoch nichts – schade.
Nachdem ich unsere Bilder aufgehängt hatte, galt es anderen Künstlern zu helfen. Edeltraud hatte ein riesiges Gemälde, das sie alleine nicht aufhängen konnte. Auch Ursula brauchte eine helfende Hand. Gegen 20 Uhr waren wir fertig.
5. Oktober 2019 – Jury Raumkünstler
Die Jury für Raumkünstler fand am Samstagmorgen statt. Die Raumkünstler bauten ihre Kunstwerke zuerst nach eigenem Geschmack auf und zogen sich dann zurück. Die Jury inspizierte das Arrangement und nahm nur wenige Korrekturen vor. Die Keramiken, Skulpturen aus Stein und Holz sowie Glaskunst nahmen wir ohne Ausnahme in die Ausstellung auf. Korrekturen beschränkten sich meist auf Standort des Arrangements und Anordnung. Wählten wir einen anderen Standort, so musste Künstler das gleich ausführen.
Gegen Mittag waren wir mit der Raumjury durch.
6. Oktober 2019 – Eröffnung der Ausstellung
Um 11 Uhr hatten wir uns in der Oberschule Beverstedt versammelt, als der Vorsitzende Rolf Wittig seine Eröffnungsrede begann. Viele Gäste hatten sich erfreulicherweise eingefunden und so lauschten wir der Rede. Am Ende des ersten Tages konnten wir auf über 700 Besucher stolz sein.
Ich hatte mir diesmal vorgenommen, jeden Tag in Beverstedt anwesend zu sein. Um Besuchern etwas über Ilonas und meine Fotografien zu erzählen, sobald Erklärungen gewünscht waren. Und ich durfte ganz schön viel erzählen in der Woche. Einmal führten meine Erläuterungen dazu, das eines meiner Bilder verkauft wurde. Ganz nach Frankfurt am Main würde es gebracht.
Als Künstler bringen wir uns alle ein. Da sind während der Ausstellung Dienste zu besetzen. Kassendienst am Eingang, Kassendienst im Kartenverkauft, Kassendienst an der Hauptkasse, Buchführung und natürlich Aufsicht in der Ausstellung. Jeder muss in der Woche zwei bis drei verschiedene Dienste absolvieren. Ich machte Dienste für mich und Ilona und war so recht häufig eingeteilt. Aber da ich eh jeden Tag in der Ausstellung anwesend sein wollte, war das nicht schlimm.
Wir Künstlerfreunde sehen uns häufig nur einmal im Jahr – zur Jahresausstellung in Beverstedt. Also gibt es meist auch viel zu erzählen. Solche Gespräche führen wir besonders gern bei einem Stück Kuchen in der Cafeteria. Die Damen der Bäckerei Prenzler aus Beverstedt bewirten uns jeden Tag mit einer leckeren Auswahl. Ein ganz dickes Dankeschön für ihren besonderen Einsatz. Der gedeckte Apfelkuchen ist übrigens mein persönlicher Favorit.
10. Oktober 2019 – gemütlicher Abend – die Künstler unter sich
Wir, Ilona und ich, sind ja erst seit einigen Jahren in der Arche. Den gemütlichen Abend, immer am Donnerstag während der Ausstellungswoche, haben wir aber immer mitgemacht. Da treffen wir uns, essen mitgebrachte Speisen und tauschen uns aus. Nur wir Künstler und Angehörige. Und meist ist es ein ausgelassener Abend, wo viel gelacht und geschnackt wird. So auch in diesem Jahr.
Besonders Aussteller, die als Gast erstmalig dabei sind, haben Gelegenheit Kontakte zu knüpfen, sich vorzustellen und so die Gemeinschaft kennenzulernen. Aber auch alte Hasen verabreden sich zu gemeinsamen Aktivitäten. Ein ganz und gar ungezwungener Abend, wo eben auch für das leibliche Wohl gesorgt ist.
13. Oktober 2019 – eine Woche Ausstellung schon wieder vorbei
Am letzten Tag öffnet die Ausstellung schon um 10 Uhr. Verdammt früh. Entsprechend wenige Besucher sind in der Schule. Vielleicht sollten wir im kommenden Jahr erst um 11 Uhr öffnen? Ich hab jedenfalls von 10 bis 11 Uhr Kassendienst am Eingang. Bis 17 Uhr bleibt die Ausstellung geöffnet. Danach werden verkaufte Kunstwerke an die neuen Besitzer ausgegeben. Und dann folgt der Abbau.
Den Tag über treffen wir, Ilona und ich, uns mit Freunden in der Cafeteria. Es sind noch sehr viele Besucher den Tag über in der Pausenhalle zu sehen. Mir hat die Ausstellung sehr gut gefallen. Die Kunstwerke waren vielfältig, der Aufbau bzw. das Arrangement übersichtlich und attraktiv. Kunst für fast 12 tausend Euro wechselte vom Künstler zum Kunstliebhaber. Danke.
Um 17 Uhr läutete die Glocke das Ende der Ausstellung ein. Käufer strömten zur Hauptkasse, zeigten ihre Abholscheine und nahmen gekaufte Kunst entgegen. Wir dagegen verpackten zuvor die verkauften Werke für den sicheren Transport, bevor die Kunstwerke übergeben wurden. Ein wildes Durcheinander jedesmal.
Um 17:40 Uhr läutete die Glocke ein zweites Mal. Ab jetzt waren alle verkauften Kunstwerke abgeholt und wir durften mit dem Abbau der verbliebenen Werke beginnen. Bilder abhängen, sicher verpacken, Seile und Haken abnehmen, zusammen rollen und in einen Kasten für die Aufbewahrung bis zur nächsten Ausstellung legen. Das war straff organisiert und geregelt.
Wer seine Kunst im Auto verstaut hatte, half anderen Künstlern. So war das und so bleibt das. Länger brauchten die Raumkünstler, mussten sie doch oft schwere Skulpturen bewegen.
Zwischenzeitlich wurden unsere Galeriewände abgenommen und in Richtung Magazin verbracht. Feuerlöscher und Schaukästen der Schule mussten wieder aufgehängt werden. Sogar Kinderzeichnungen mussten an ihren angestammten Ort. Schließlich müssen wir den Zustand wieder herstellen, in dem wir die Pausenhalle vorgefunden hatten.
Gegen halb acht waren wir fertig und trafen uns zur Nachbesprechung in der Cafeteria. Wir besprachen Punkte, die uns aufgefallen waren und wie wir das ändern wollen. Vorschläge wurden diskutiert, Ideen ausgetauscht. Und dann brachen alle auf. Hier und da ein Tschüss, eine Umarmung und Versprechen, sich zwischendurch auch mal zu treffen. Und plötzlich waren alle weg.
Das war die 47ste Arche 2019 in Beverstedt. Etwas mehr als 2000 Besucher durften wir begrüßen – danke an unsere treuen Kunstfreunde. Und jetzt?
Ich freu’ mich schon auf die 48ste Jahresausstellung der freien Künstlervereinigung Die Arche 2020. Bis bald. 🙂
Schreibe einen Kommentar