Gestern am späten Nachmittag packte mich das Fotofieber und ich fuhr mit Kameras bepackt einfach so los. Erst schlug ich den Weg zur Schiffdorfer Stauschleuse ein, doch nach wenigen Minuten entschied ich mich umzukehren und nahm den Fischereihafen als Ziel.
Als ich beim Wassersportverein Wulsdorf vorbei kam, wollte ich eine Aufnahme mache. Auto parken geht dort gar nicht so einfach. Aber ich fand eine Lösung auf dem Grünstreifen. Ich hab mir die Kameratasche geschnappt und das Stativ. Doch Moment, wo i st denn der Panoramakopf? Mist, den hab ich vergessen. Ich ärgere mich. Was tun. Aufgeben und zurück nach Hause? Aber Zuhause habe ich den Panoramakopf für das Fisheye liegen, fotografieren wollte ich aber mit dem 35 mm oder dem 50 mm.
Ich entschloss mich zum Atelier zu fahren und den universellen Panoramakopf von Manfrotto zu holen. Gesagt, getan. Sich ärgern wäre überflüssig gewesen, denn nach 15 Minuten war ich schon wieder am Aufnahmeort, der Doppelschleuse. Da kann ich auch nicht parken. Also fahre ich ein wenig weiter und parke das Auto auf einer kleinen Seitenstraße im Schatten. Von dort geht es zu Fuß wieder nach oben auf die Doppelschleuse.
Mein Motiv soll die Skyline sein, mit Radarturm, Sail City Hotel und natürlich dem Columbus Center dazwischen. Ich baue das Stativ auf, richte die Kamera aus und hui, es krabbelt unterm Stativ: ich hab da wohl eine ganze Ameisenkolonie aufgescheucht. Ich stelle das Stativ weiter nach links. Doch hier hab ich störende Elemente im Bild. Ich mach die Aufnahme trotzdem. Sechs Einzelbilder im Hochformat und jede Aufnahme um 5° weitergedreht. Die Bilder stitche ich später mit Ptgui zu einem Panorama zusammen.
Ein bisschen weiter nach rechts Richtung Schleuse hätte ich freie Sicht auf das anvisierte Motiv. Doch da komme ich nicht hin, denn die Schleuse ist geöffnet und eine Schranke versperrt mir den Weg. Ich warte. 15 Minuten später höre ich eine Lautsprecherdurchsage des Schleusenwärters an ein Segelschiff, doch bitte ganz bis hinten in die Schleusenkammer hinein zu fahren, weil noch ein größerer Pott mit rein soll. Und den sehe ich auf der Weser in Höhe der Strandhalle. Noch weitere 15 Minuten zu warten war mir die Sache dann doch nicht wert. Ich brach hier ab.
Auf der anderen Seite der Schleuse Richtung Fischereihafen machte ich noch ein Panorama, das war aber nicht schön. Ich ging zum Auto zurück und von da an die Kaimauer vom Fischereihafen. Zwei Panoramen machte ich hier mit Blick auf die Ostseite vom Fischereihafen. Dann wanderte ich weiter bis mir die Füße weh taten. An der nächsten Querstraße schwenkte ich Richtung Weserdeich in der Hoffnung, dort auf den Deich hinauf zu können. Doch die Treppe war mit einem Drahtgitter versperrt, wohl wegen der blöden Baustelle am Deich.
Ich fuhr dann um den Fischereihafen II Richtung Süden. Am Wassersportverein Wulsdorf ganz am Ende des Hafenbeckens machte ich das Panorama, das ich Anfangs nicht machen konnte. Auf dem Rückweg zum Auto machte ich ein paar Schritte auf einen Steg, dort, wo die Boote zu Wasser gelassen werden. Plötzlich sah ich ein Bleßhuhn auf mich zuschwimmen. Ich hielt Abstand um das Tier nicht zu verschrecken. Dann kam noch ein Piepsendes Küke hinterher geschwommen. Ich war überrascht, diese Tiere hier zu sehen. Das war ein schönes Erlebnis.
Mein Weg ging weiter Richtung Norden am Fischereihafen II entlang bis zum neuen Wohnmobilstellplatz. Gleich nebenan ist die Galerie Fischkai 57. Vom Fischereihafen I machte ich auch noch ein Panorama bevor ich müde gen Heimat aufbrach. Natürlich wollte ich noch wissen, wie gut die gemachten Aufnahmen als fertiges Panorama wirken. Gegen 23 Uhr hatte ich zwei davon fertig. Das sollte reichen. Heute vormittag hab ich die anderen insgesamt sechs fertig gemacht, eines ist rausgefallen – nicht gut genug.
Das schöne an diesen zusammen gesetzten Panoramaaufnahmen ist, das die wenn fertig unglaublich viele Details enthalten. Zugeschnitten auf das Seitenverhältnis 3:1 ist das kleinste Panorama immer nich 8587×2862 Pixel groß, das größte 15000×5000 Pixel. Die Bilder kann ich in guter Qualität bis zu 3 m breit drucken.
Zeigen tue ich die Aufnahmen noch nicht. Ich muss mir die erstens nach zeitlichem Abstand noch mal genauer ansehen, dann beurteilen, ob die wirklich gut sind und zweitens überlege ich, ob ich die dieses Jahr auf der Arche 2017 in Beverstedt zeigen möchte.